Spannung pur beim Kreispokalfinaltag 2024

Traditionell richtet der NFV-Kreis Harburg am Himmelfahrtstag einen Kreispokalfinaltag aus, der zum Besuchermagnet wird. Weit über 1.000 Zuschauende fanden den Weg zum diesjährigen Endspieltag auf die Sportanlage des FSV Tostedt, um bei drei Kreispokalendspielen dabei zu sein. Neben den Pokalsiegern zeichnete der FSV Tostedt in Kooperation mit der Sparkasse Harburg-Buxtehude zu jedem Finale ein „Man oft he Match“ aus.

1. Herren: TuS Nenndorf – FC Este 2012 3:4 n. E. (0:0, 0:0)

Mit dem TuS Nenndorf und dem FC Este 2012 trafen zwei Kreisligisten im Kreispokalfinale 2024 aufeinander. Während die Nenndorfer sich im Mittelfeld der diesjährigen Kreisligasaison wiederfinden, steckt der FCE mitten im Aufstiegskampf für die Bezirksliga.

„Fußballerisch betrachtet war das sicher kein Leckerbissen“, gab Este-Kapitän Jan Bünning nach Abpfiff zu Protokoll, womit er nicht ganz Unrecht zu haben schien. Kaum Torchancen bekamen die vielen Fußballfans im diesjährigen Endspiel zu Gesicht, das aber unter der Leitung von Schiedsrichter Sebastian Achtzehn (Buchholz i. d. N.) äußerst fair ablief. Bünning: „Es war ein Spiel, bei dem keiner den ersten Fehler machen wollte.“ So brauchte es eine knappe Viertelstunde, bis überhaupt eine Torraumszene zu Stande kam. Steffen Albers kam nach einem Nenndorfer Freistoß im Sechzehnmeterraum zum Kopfball, bugsierte den Ball allerdings über das Tor von Este-Schlussmann Özgür Kiziltas (14‘). Doch auch der FC Este wurde in der ersten Halbzeit einmal gefährlich: Manuel Maintz lief plötzlich alleine auf Nenndorfs Keeper Christoph Werth zu, schob den Ball allerdings am rechten Pfosten vorbei (21‘). Danach flachte das Spiel zusehends ab; bis zur Halbzeitpause waren keine gefährlichen Toraktionen mehr zu verzeichnen.

Im zweiten Durchgang zeichnete sich ein ähnliches Bild ab: Viel Stückwerk im Mittelfeld sorgte dafür, dass kaum ernstzunehmende Angriffe entstanden, wenngleich sich beide Teams bemühten ihren Einsatz in etwas Zählbares umzusetzen. So landete beispielsweise eine Perlitz-Hereingabe von links auf dem Nenndorfer Tornetz (68‘); auf der anderen Seite prüfte Dominic Ruck mit einem eher harmlosen Versuch, doch Kiziltas blieb wachsam und nahm den Ball ohne Probleme auf (71‘). Kurz darauf eine Schrecksekunde auf Seiten des FC Este: Tom Kuc blieb unter Schmerzen auf dem Rasen liegen. Eine schwere Knieverletzung machte einen Rettungswageneinsatz vonnöten und unterbrach das Spiel für eine Viertelstunde. „Durch die lange Unterbrechung ist das Spiel noch zerfahrener geworden“, erklärt Bünning, der mit seinen Mitspielern noch zwei aussichtisreiche Angriffe der Nenndorfer verteidigen musste. Erst scheitert Heinrichs im Eins-gegen-Eins an Kiziltas (90‘ +6), dann kommt Julian Timm mit der letzten und gleichzeitig größten Chance des Spiels zum Abschluss. Nach Albers-Vorlage schießt der Nenndorfer den Ball an den Pfosten (90‘ +12).  Die reguläre Spielzeit blieb torlos. Bünning: „Beim Elfmeterschießen ist es dann Fünfzig-Fünfzig. Ich bin aber froh, dass wir cool genug blieben und unser Torwart einmal mehr gehalten hat. Wir sind sehr glücklich, dass es so ausging!“ Zum Man of the Match kürte die Tostedter Jury den verletzten Defensivspieler Tom Kuc vom FC Este 2012. „Wir wünschen ihm alle schnelle und gute Besserung“, betonte Kreisvorsitzender Frank Dohnke bei der Siegerehrung.

TuS Nenndorf: 20 Christoph Werth – 4 Finn-Niklas-Friedrich Faber, 7 Till Strohbehn, 8 Paul Schönfeld (46‘ 18 Dominic Marcel Ruck), 10 Justin Oldenburg (68‘ 9 Benedict-Corbinian Henrichs), 11 Lennard Luc Puls (57‘ 17 Tim Matuschak), 12 Julian Timm, 21 Lars Bannuscher, 24 Finn Quecke (73‘ 23 Brian Kröger), 31 Luis Bogdan, 32 Steffen Albers.

FC Este 2012: 33 Özgür Kiziltas – 6 Jonah Julius Buse, 8 Jan Bünning, 9 Janne-Luka Jennrich, 12 Tom Kuc (87‘ 15 Luca Finn Hauschild), 13 Manuel Maintz (46‘ 20 Marcel Rosenkranz), 16 Jan-Luca Johannsen, 17 David Perlitz, 19 Robert-Johann Paaschburg, 22 Timon Kusch, 23 Felix Vomhof.

Schiedsrichter: Sebastian Achtzehn (Buchholz i. d. N.); Assistenten: Marvin Schories und Mattis Kuk.

Tore: Fehlanzeige; Im Elfmeterschießen trafen Steffen Albers, Lars Bannuscher und Till Strohbehn für den TuS Nenndorf; Janne-Luka Jennrich, Robert-Johann Paaschburg, Timon Kusch und David Perlitz für den FC Este 2012.

Ort: Düwelshöpen, Tostedt (1.200 Zuschauer)

2. Herren: TuS Nenndorf II – TSV Holvede-Halvesbostel II 1:2 (0:0)

Das Kreispokalendspiel der Zweitherrenmannschaften fand im Vorfeld des Erstherrenfinals statt. Mit dem TuS Nenndorf II und dem TSV Holvede-Halvesbostel II trafen zwei Teams aus der 2. Kreisklasse aufeinander. Holvede-Halvesbostel als Tabellenzweiter wurde die Favoritenrolle zuteil, während die Nenndorfer als Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld nicht zu unterschätzen sind.

Es entwickelte sich ein äußerst umkämpftes Finalspiel, bei dem jeder Zentimeter des Tostedter Finalrasens beackert wurde. Nenndorfer wie Holveder schenkten sich nichts, doch echte Torchancen gab es in der ersten Halbzeit kaum. Zwar lagen mehr Spielanteile beim TSV, die größte Gelegenheit des ersten Durchgangs geht auf das Konto des TuS Nenndorf: Rainer Rotters Flanke fand den Kopf von Thomas-Henrique da Silva, der den Ball lehrbuchhaft ins lange Eck lenkte. Niklas Berge im Tor des TSV Holvede-Halvesbostel streckte sich und parierte den Ball sehenswert (20‘).

In der zweiten Hälfte intensivierten beide Teams ihre Angriffsbemühungen und kamen zu guten Torgelegenheiten. Drei große Chancen gab es im Minutentakt zu bestaunen: Erst prüfte Christoph Schulz nach Rotter-Ecke den Holveder Torhüter (52‘), daraufhin hielt Nenndorf-Keeper Julien Köhl einen Brunckhorst-Abschluss (53‘), ehe Szibalski den Ball zur Führung auf dem Fuß hat, jedoch freistehend vor Berge den Ball über das Tor schoss (54‘). Wenig später fiel dann das erste Tor: Jan-Hendrik Erhorn köpfte den Ball zum 1:0 für den TSV Holvede-Halvesbostel nach einer Ecke ins Netz (62‘). „Wir waren die bessere Mannschaft, haben dann aber eine Sekunde nicht aufgepasst“, resümiert Holvedes Torhüter Niklas Berge und meint damit den Ausgleichstreffer. Schulz köpfte nach einem Nenndorfer Freistoß den Ball zum 1:1 ins TSV-Tor (69‘). Kurz zuvor hätte bereits Hütz den Ausgleich besorgen können, scheiterte jedoch im Eins-gegen-Eins an Berge (65‘). „Die Nenndorfer haben in der zweiten Halbzeit ordentlich Druck gemacht, aber damit konnten wir gut umgehen“, schmunzelt Holvedes Schlussmann. Dominik Meier belohnte schließlich seine Farben für ihren Aufwand im Finale und verwandelte einen fälligen Foulelfmeter zum 2:1-Endstand für Holvede-Halvesbostel - gleichbedeutend mit dem Pokalsieg vor stimmungsvoller Kulisse. Berge: „Das ganze Dorf ist heute hier. Alle hatten Bock, alle kamen mit und alle machen mit uns heute zusammen Party!“ Aus dem Feiern kommt auch Niklas Berge selbst wohl kaum raus: Für seine Finalleistung erhielt er den „Man of the Match“-Preis. „Ich freue mich total darüber!“, zeigt sich Berge überglücklich: „Es fühlt sich einfach total gut an, dass wir das Ding nach Holvede geholt haben!“

TuS Nenndorf II: 1 Julien Köhl – 6 Alexander Polte (57‘ 4 Moritz Block), 7 Dominik Gawenda, 9 Rainer Rotter, 10 Nick Wolff, 11 Marcel Rump, 13 Thomas-Henrique da Silva (62‘ 18 Linus Ilmari Hütz), 21 Marek Szibalski, 23 Eric Paulig, 31 Christoph Schulz, 32 Marvin Winter (83‘ 24 Amir Ali Qavami).

TSV Holvede-Halvesbostel II: 1 Niklas Berge – 3 Torge Löhden, 4 Till-Jasper Jennrich (57‘ 20 Sören Heins), 5 Jan-Hendrik Erhorn, 6 Finn Christopher Albers, 7 Sven Heins (46‘ 16 Malte Weitendorf), 8 Janek Loyal, 9 Dominik Meier, 10 Felix Vincent Rother (46‘ 18 Finn-Ole Brunckhorst), 11 Timon Meier (68‘ 15 Rick Wachsmuth), 14 Andre Kröger (81‘ 17 Bastian Viets).

Schiedsrichter: Hans-Hermann Meyer (Hollenstedt); Assistenten: Wolfgang Diekmann und Heiko Reinboth. (Zur zweiten Halbzeit musste Marian Schwanz Diekmann verletzungsbedingt ersetzen.)

Tore: 0:1 Jan-Hendrik Erhorn (62‘), 1:1 Christoph Schulz (69‘), 1:2 Dominik Meier (80’)

Altherren: TSV Winsen – TV Meckelfeld 0:1 (0:1)

Bereits am Vormittag ermittelten die Altherrenmannschaften vom TSV Winsen und vom TV Meckelfeld den Kreispokalsieger in ihrer Altersklasse. In einem munteren Spiel mit Chancen auf beiden Seiten war es David Willms, der bereits nach zehn Minuten für das Tor des Tages sorgte. Geschickt bediente Wagner den Stürmer, der im Eins-gegen-Eins gegen Winsens Steffen Francke eiskalt blieb und zur frühen Führung traf. Beide Mannschaften investieren viel, um ein weiteres Tor auf die Anzeigetafel zu bringen, scheiterten jedoch oft am jeweiligen Torhüter. Apropos Torhüter: Winsens Steffen Francke erhielt in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleichstreffer einzuköpfen, scheiterte jedoch nur denkbar knapp. Somit blieb David Willms der einzige Torschütze und wurde auch auf Grund einer guten Leistung zum Man of the Match gekürt. „Es war ein geiles Spiel. Dann auch noch zum Man oft he Match gewählt zu werden ist umso cooler!“, freute sich der Siegtorschütze nach der Siegehrung.

TSV Winsen: 1 Steffen Francke – 2 Stephan Heinrich, 6 Benno Tilsner, 10 Marwan Ballout (36‘ 8 Fikret Besler, 62‘ 84 Maik Steinwender), 13 Benno-Wilm Timmer, 17 Tim Francke, 18 Daniel Timm (36‘ 4 Sven Schläfke), 20 Turan Besler, 26 Piotr Jurkiewicz, 33 Umut Karakoc, 35 Jan-Christoph Schmidt (58‘ 23 Nils Jacob).

TV Meckelfeld: 1 Mirco Jankowski – 3 David Wagner, 6 Stephan-Pascal Friebel (67‘ 2 John Wagner), 7 Silko Silvan Frärks (11‘ 8 Frank Niemann), 11 David Willms, 13 Julien Sommerfeld, 14 Florian Hoffmann (30‘ 5 Jan Gatzki), 15 Bilge Sürek, 16 Daniel Hass (34‘ 21 Olaf Gürtler), 17 Marc Scharmann, 18 Jonas-Lutz Nesemann.

Schiedsrichter: Dr. Heiko Reichelt (Winsen (Luhe)); Assistenten: Lukas Reichelt und Tom Hoffmann.

Tore: 0:1 David Willms (10‘)