Ehrungen, Rückschau und Ausblick: Kreisverband zieht Saisonbilanz
Bei der alljährlichen Versammlung des NFV-Kreis Harburg kamen Kreisvorstandsmitglieder und -funktionäre sowie Vereinsvertreter zusammen.
In seiner gewohnt fröhlichen Art hieß Harburgs Kreisvorsitzender Frank Dohnke die Teilnehmer der diesjährigen Arbeitstagung im Wildpark-Restaurant Lüneburger Heide herzlich willkommen und konnte gleich am Anfang für glückliche Gesichter sorgen, denn der Chef des Kreisfußballverbandes zeichnete verdiente Ehrenamtliche für ihr Engagement für den Fußballsport aus.
Mit Dagmar Oertzen (SG Scharmbeck-Pattensen-Ashausen) freute sich die Obfrau des Mädchenfußballs über die silberne Ehrennadel des NFV-Kreis Harburg. Oertzen baute in mühsamer Kleinarbeit den Mädchenfußball in ihrem Verein akribisch auf, deren Lohn der Verein in Form von inzwischen bereits zwei gemeldeter Frauenmannschaften stolz betrachtet. Aktuell sind wieder drei Jahrgänge bei den Juniorinnen gemeldet, was auch auf die Arbeit von „Daggi“ zurückzuführen ist. Mit Markus Fitzeck und Matthias Löhn erhielt ein emsiges Duo des TSV Holvede-Halvesbostel ebenfalls die Kreisnadel in silber. Fitzek und Löhn setzen sich seit Jahren für den Erhalt der Sportanlage ein und sind tatkräftig bei Um- und Renovierungsarbeiten aktiv. Anbau des Vereinsheims, renovierter Clubraum und neue Duschen sowie die neusten Errungenschaften, wie LED-Flutlicht, Kinderspielplatz, Beregnungsanlage und Mannschaftsunterstände, gehen auf das Konto der beiden fleißigen TSVer. Außerdem erhielt Yannik Brunke (Eintracht Elbmarsch) ebenfalls die Silbernadel. Brunke kümmert sich als langjähriger Schiedsrichter um die Belange seiner pfeifenden Vereinskollegen und ist überdies seit einigen Jahren im Kreisschiedsrichterausschuss als Ansetzer und Öffentlichkeitsarbeitsreferent für sein Hobby tätig. Zudem zeichnet er sich als Medienbeauftragter für die Außendarstellung seiner Eintracht und seit einiger Zeit zudem als Kreisreferent für Öffentlichkeitsarbeit auch für den NFV-Kreis Harburg verantwortlich.
Mit Janine Richters (Eintracht Elbmarsch) erhielt die „gute Seele“ von Elbmarschs Frauenabteilung die goldene Ehrennadel. Richters, die selbst für EE spielte, blieb der 1. Frauen auch nach dem Ende der Spielerlaufbahn treu. Sie umsorgt jede Spielerin, spendet Trost bei Misserfolgen und organisiert alles rundherum. Dabei ist sie stets bescheiden und möchte selbst nicht im MIttelpunkt stehen, doch „Jayjay“, wie sie im Verein genannt wird, hat großen Anteil daran, dass die 1. Frauen der Eintracht seit vielen Jahren gut dasteht. Ebenfalls mit der Ehrennadel des Kreises in gold wurde Christian Fütterer ausgeziechnet, der bereits seit 1984 Mitglied beim MTV Borstel-Sangenstedt ist. Von der Jugend bis zu den Alt-Herren spielte er verlässlich für den MTV Fußball. Seit 2007 ist er Mitglied im erweiterten Vorstand, betreut seit über sieben Jahren Borstels Ü40 und ist als Sportwart eine treibende Kraft bei der Erhaltung der Sportanlage: Um Rasenpflege, Flutlichtanlage und der Erhalt der Gerätschaften kümmert sich Fütterer und sorgt dafür, dass der Spielbetrieb in Borstel problemlos läuft. Auch Thorsten Jaster (TSV Elstorf) ist ein Urgestein seines Vereins, der schon seit der Jugend für den TSV kickt und sein Wissen bereits in jungen Jahren als Trainer an die Jugend weitergab. Von 2009 bis 2019 begleitete er eine Jugendmannschaft mit großen Engagement und machte durch seinen tollen Umgang mit seinen Spielern unbewusst Werbung in eigener Sache. So wurde er 2014 Co-Trainer der 1. Herren und unterstützte die jeweiligen Cheftrainer mit bestem Wissen und Gewissen. Sein Einsatz für den Fußballsport beim TSV Elstorf, das über das Sportliche hinausgeht, machen ihn zu einem verdienten Träger der goldenen Verdienstnadel des NFV-Kreis Harburg. Ebenfalls verdient erhält Jan-Ole Sellhorn, den alle in seinem Verein MTV Egestorf nur „Janno“ nennen, die gleiche Ehrung. Auch er ist seit der Jugend seinem Verein treu geblieben und ist auf Grund seiner absoluten Hingabe für seinen Klub im MTV hoch angesehen. Lange führte er die 1. Herren als Kapitän an, war als Schiedsrichterobmann und Kassenprüfer tätig. Inzwischen füllt er die Position des Platzwartes aus und setzt sich federführend mit einem Crowdfunding-Projekt für die Anschaffung eines neuen Rasenmähers ein. Er bewegt so viel für die Egestorfer Fußballer, dass man von ihm auch als „Mister MTV“ spricht. Auch Stefan Bültemann von der Sparkasse Harburg-Buxtehude fand lobende Worte für die Ehrenamtlichen: „Es ist klasse, wie viel Zeit ihr für das Ehrenamt und eure Vereine investiert!“ Damit meinte er alle Vereinsvertreter, die auch an diesem Abend - trotz zeitgleich stattfindenen Spielen der Fußball-Europameisterschaft - ihren Weg zur Arbeitstagung fanden.
Steigende Zahl gemeldeter Mannschaft im NFV-Kreis Harburg
Mit ähnlich erfreulichen Nachrichten konnte Dohnke in seinem Bericht aufwarten: Der Kreisvorsitzende gibt einen Zuwachs von 21 Mannschaften in der vergangenen Spielzeit bekannt, was einen Anstieg von vier Prozent bedeutet. Dohnke: „Das ist ein positiver Trend, mit dem wir sogar leicht über dem niedersachsenweiten Schnitt liegen“. Zudem schildert er, dass der vorgestellte Plan des NFV, einen offenen Spielbetrieb bei den Frauen durchzuführen, abgelehnt wurde. „Grundsätzlich stehen wir dem offen gegenüber, weil wir mit dem NFV-Kreis Stade schon kreisübergreifend arbeiten“, so der Kreisvorsitzende. Äußerst positiv sind die größeren Kreisveranstaltungen, wie der Tag der Champions - dem Futsalfinaltag der Jugend in Winsen -, die Ehrenamtspreisverleihung in Hanstedt sowie der Kreispokalfinaltag an Christi Himmelfahrt in Tostedt über die Bühne gegangen. „In Tostedt hatten wir etwa 1.500 Zuschauer vor Ort. Es war eine sehr harmonische Veranstaltung, die allen Spaß bereitete“, resümiert Dohnke. Zudem berichtet er über den Erfolg der U17 des MTV Ramelsloh, die Norddeutscher Futsalmeister wurde und eine eindrucksvolle Leistung bei den Deutschen Meisterschaften in Duisburg zeigte. Weniger Glück hatten die Frauen des FC Jesteburg-Bendestorf, die den Klassenerhalt in der Regionalliga sportlich zwar schafften, auf Grund des Abstiegs des VfL Wolfsburg II aus der 2. Liga dennoch den bitteren Gang in die Oberliga gehen müssen. Immerhin: Mit dem TuS Fleestedt ist - neben dem TSV Stelle - ein weiterer Verein in die Frauen-Landesliga aufgestiegen. Unglücklicher verlief es bei den Herren, die in der Landesliga durch den Abstieg des TSV Elstorf ohne Vertreter aus dem NFV-Kreis Harburg auskommen müssen. Erfreuliches gibt es vom Walking Football zu vermelden, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Mit Jean Künzel gibt es nun auch einen Bezirksbeauftragten, der den Vereinen mit Rat und Tat zur Seite steht. Außerdem werde Fair Play im Kreis Harburg weiterhin groß geschrieben, denn die Anzahl von Verfehlungen auf den Sportplätzen des Landkreises seien immer noch gering. „Dennoch müssen wir unsere Schiris schützen und mehr Rücksicht auf sie nehmen“, mahnt Dohnke.
Kommende Saison geprägt von Neuerungen
Viele witterungsbedingte Ausfälle beklagte der Kreisspielausschuss in der vergangenen Saison. Man habe es dennoch hinbekommen dies gut zu kompensieren, so Mario Leder. Der Kreisspielausschussvorsitzende kann aber auch positive Dinge berichten. Leder: „Wir haben weniger Nicht-Antritte zu verzeichnen und auch nur drei Mannschaftsrückzüge während der Spielzeit zu vermelden.“ Überrascht sei er dennoch, dass die Mannschaften in Zeiten des Smartphones weiterhin nicht in der Lage seien die Ergebnisse fristgericht zu melden. Für die neue Saison stellte Leder wieder eine zweigleisige 4. Kreisklasse in Aussicht, da die Mannschaftsmeldungen im Herrenbereich wieder stiegen. Außerdem berichtete Leder von Ordnungsänderungen beim NFV, die unter anderem auch Sperren betreffen. Beispielsweise führen fortan in allen Herrenklassen eine fünfte gelbe sowie eine gelb-rote Karte zu einer Sperre. Außerdem sind künftig Teamoffizielle nach drei gelben Karten für ein Spiel gesperrt.
Auch Kai Lehmann vom Kreisjugendausschuss berichtet über Änderungen, die der NFV vorgab. So wurde im Bereich Kinderfußball im Frühjahr eine Reform vorgestellt, auf die man die Kreisverbände, also auch die Harburger Verantwortlichen, so nicht vorbereitete. Daher beantragte der Kreisjugendobmann beim NFV, dass die Umsetzung im Kreis Harburg um ein Jahr verschoben wird, womit man in Niedersachsen nicht alleine steht. Etliche Kreise schlossen sich diesem Vorhaben an. „Wir werden uns dennoch an eine neue Form von Kinderfußball gewöhnen müssen“, so Lehmann.
Zum Abschluss stellten Mario Leder und Kreisschiedsrichterobmann Marvin Schories die Änderungen hinsichtlich des „Schiedsrichter-Fehls“ (wir berichteten) vor, die ab kommender Saison gelten. Zudem beschloss die Versammlung die stufenweise Erhöhung der Spesen für Schiedsrichter, die sich ab kommender Saison über mehr Geld freuen dürfen. In zwei Jahren werden die Spesen auf den vom NFV ausgearbeiteten Höchstsatz angehoben. „Wir wollen den Vereinen, die alle in der heutigen Zeit hohe finanzielle Belastungen erfahren, nicht übergehen. Daher machten wir einen Vorschlag zur Güte, der von den Vereinen auch dankend angenommen wurde“, sagte Dohnke.